Kinoprogramm Fohnsdorf
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Startzeiten:
    Filminfo
    Land/Jahr: Ă–sterreich/2023
    Genre: Dokumentarfilm
    Regie: BARBARA WILDING
    Kamera: BRITTA ISABEL LANG

    Länge: 89 min.
    Altersfreigabe: ---
    Prädikat: -
    dolby digital
     
     
    WOS TUR I? -KULTUR-
    Im Angesicht des aufkommenden Faschismus fragt sich Maria Cäsar Mitte der 1930er-Jahre: "Wos tur i?" - und entscheidet sich, Widerstand zu leisten.
    Es war die Zugfahrt, die alles über ihr Leben entschied, betont Maria Cäsar 70-jährig selbstbewusst, stolz in die ORF Kamera. Sie sitzt über Jahre hinweg immer wieder am gleichen Platz und gleicher Stelle - in ihrem gedrängten Wohnzimmer - samt Wachstischdecke und Kaffehäferl. Es wird ihr endlich zugehört - ihrer Erzählung des Lebens im Widerstand, als Kommunistin ab dem „34er Joahr“ mit „versteckten Flugblätter im Kinderwagen“. Verschiedene Kamerateams besuchen Maria Cäsar erst ab den 80er Jahren bis kurz vor ihrem Ableben 2017 bei ihr zuhause - der kleine Ofen spuckt Fehlgeräusche in den Ton - Dann beginnt Maria Cäsar akribisch zu erzählen. „Wos tur i? - Was tu ich?“ Für was entscheide ich mich - solange ich mich entscheiden kann. Was tu ich, wenn die Gemeinschaft zerrissen wird - fragt sich das Kind Maria 1934 als die Jugendgemeinschaft der „rote Falken“ verboten wird. Ein nachhallendes „Was ham mir denn Unrechtes gemacht?“ - und der Startpunkt einer Politisierung gegen Ungerechtigkeit, für Frieden ist bei einer 14jährigen Maria Cäsar gesetzt. Wie entkommen der Haft, dem Krieg - 22 Jahre alt - 1942. Wos tur i für den Frieden fragt sich Maria Cäsar 1945 und wos tur I - im hohen Alter angesichts vieler Ereignisse, die irgendwie schon mal dagewesen scheinen. Maria Cäsar Credo nicht aufhören zu erzählen und kritisch zu bleiben. 500 Schulen besuchte sie in ihrer Arbeit als Zeitzeugin. Diese Biografie streift in Erlebnissen und Ereignissen politische Themen, die erschreckend aktuell wirken. Sei es Grazer Wohnungsnot, Chancenungleichheit oder nach wie vor unerfüllte feministische Programme. Montiert aus 3 Jahrzehnten Archivmaterial vervollständigt der Film das essayistische Porträt mit Stimmen von Freund:innen, Wegbegleiter:innen und Familie zu: wann schau hin, wie hör ich zu - was erzähle ich, was erzählen andere. Was ist die Summe an erzählten Geschichte(n)? Viele Erinnerungen, die nicht ruhen dürfen.
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